Noch im Sonnenaufgang verließen wir die Stadt vorbei am Berufsverkehr der sich auf der Gegenfahrbahn staute. Zwischen dem ganzen Metall und den Häusern lässt sich immer wieder ein Blick auf die mächtige Sierra Nevada erhaschen.
Die Gipfel dieser Gebirgskette sind teilweise noch von den Wolken verhüllt und großteils schneebedeckt. Wieder einmal bin ich zur falschen Zeit hier und hab keine Chance auf eine Besteigung – ärgerlich und gleichzeitig beängstigend wie sehr Landschaften einen in ihren Bann ziehen können. Ich bin gerade erst gelandet und weiß jetzt schon das ich wiederkommen will.
Unterm Strich haben wir den Tag mehr mit dem beschaffen der restlichen Einkäufe und dem Auto fahren verbracht. Auf dem Weg zum Anza-Borrego Desert State Park schauten wir auch noch bei einer alten Bekannten vorbei was auch eine Weile dauerte.
Es muss so gegen 18 Uhr gewesen sein als wir am Tagesziel eintrafen. Ich hab auf die schnelle das Zelt bettfertig gemacht um zumindest noch einen kleinen Spaziergang zu schaffen. Direkt neben dem Campingplatz gibt es einen kleinen Aussichtspunkt der sich über einen schmalen, steinigen Pfad erreichen lässt. Die Entfernung war genau richtig um kurz vor Einbruch der Dunkelheit wieder am Zelt zu sein.
Aus dem Schlaf riss mich am nächsten morgen das Geheule der Kojoten. Es war noch nicht einmal 6 und noch Stockfinster vorm Zelt. Was fällt denen eigentlich ein?
Sonnenaufgang!
Angezogen fror ich draußen noch ein wenig bis es endlich hell genug zum Laufen war. Da ich keine Ahnung hatte wo ich lang sollte nahm ich einfach die selbe Strecke wie am Abend davor was sich im Lauftempo als nicht so ganz leicht herausstellte. Besonders bergab war abenteuerlich und vielleicht auch ein wenig dämlich aber danach war ich definitiv wach.
Nach dem Frühstück machten wir uns dann auf zum Palm Canyon Trail welcher in der Nähe des Campingplatzes starte und auf einer One Way Strecke von 1,5 Meilen zu einer Palmenoase in der Wüste führte. Dieser Kontrast zwischen Sand und der Ansammlung von Palmen mitten im Nirgendwo war ziemlich cool. Von da aus gingen wir noch ein wenig weiter über einen inoffiziellen Weg. Das war mit ein wenig Kraxelei verbunden und hat echt Spaß gemacht.
Eine Oase mitten in der Wüste
Den Rückweg legte ich dann laufend zum Campingplatz zurück. Das stellte sich als recht schwierig heraus wegen der ganzen Touristen die sich mittlerweile auch auf den Weg zur Oase gemacht hatten.
Zum Abschluss des Tages entschieden wir und noch den Slot Canyon anzusteuern. Hier geht man durch eng beieinander liegende Felswände. Definitiv nichts für stark übergewichtige Menschen oder Leute mit Platzangst. Sehr schicke wenn auch leider sehr kurze Strecke.
Wir entschieden uns danach noch einen Tag im Anza-Borrego Dessert State Park zu bleiben und machten uns am nächsten Tag nach dem Frühstück auch gleich auf zum Cougar Canyon. Dort wollte ich eigentlich wandern aber er war nur über eine Schotterstrecke mit 4-Rad Antrieb zu erreichen. Ich fuhr bis zu dem Punkt wo meinen Eltern der Mietwagen doch ein wenig Leid tat und musste dann umkehren. Wir verbuchten das als coole Offroad Tour und fuhren liebe zum weiter entfernten Ladder Canyon.
Es durfte sich jeder mal im Gelände austoben
Der Ladder Canyon ist eine ziemlich coole Tour bei der die Höhenunterschiede im Canyon mit Leitern und kleiner Klettereien bewältigt werden müssen. Der Anfang ist ziemlich stark das Ende aber vergleichsweise Langweilig. Wer in der Nähe ist und Spaß an sowas hat sollte sich dem Ladder Canyon auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Der Anfang vom Lader Canyon Trail
Am nächsten Tag verliefen sich meine Eltern noch auf ein kurzen Wanderung und ich war Rückblickend gleich doppelt so froh lieber alleine laufen gegangen zu sein um meine Ruhe zu haben. Die nächsten 500 km auf dem Weg zum Organ Pipe Cactus National Monument würden sicher reichen…
